Die Prävalenz der Herzinsuffizienz beträgt in Deutschland über alle Altersgruppen hinweg ca. 3 %.
Hauptsächliche Risikofaktoren für die Entwicklung einer Herzinsuffizienz sind neben dem Alter die koronare Herzerkrankung, die arterielle Hypertonie sowie der Diabetes mellitus.
Allein durch verbesserte Versorgungskonzepte im Bereich der Akutmedizin, beispielsweise im Bereich der Akutinfarkt-Behandlung, steigt in industrialisierten Ländern die Zahl überlebender Patienten und damit auch die Zahl von Patientinnen und Patienten mit klinisch relevanter Herzinsuffizienz kontinuierlich an. Auch wird die demographische Entwicklung mit dem Drift zu höheren Altersdekaden in den nächsten Jahren unweigerlich zu einer drastischen Steigerung der Herzinsuffizienz-Prävalenz führen.
Herzinsuffizienz beinhaltet ein hohes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko. Die Einjahressterblichkeit von Patienten mit einer Herzinsuffizienz der NYHA-Klassen III bzw. IV beträgt unter Alltagsbedingungen etwa 30 %, die Wahrscheinlichkeit einer stationären Behandlungsnotwendigkeit liegt beim gleichen Kollektiv bei 40 % per anno. Die schlechte Prognose lässt sich jedoch durch konsequenten Einsatz der heute verfügbaren medikamentösen und interventionellen Optionen sowie vor allem durch integrierte Versorgungskonzepte nachhaltig verbessern. Eine strukturierte Behandlung mit Beteiligung von Hausärzten, niedergelassenen sowie klinischen Kardiologen führt über die engere Verzahnung des stationären und ambulanten Bereiches nachweislich zu einer drastischen Reduktion sowohl der Gesamtsterblichkeit als auch der Notwendigkeit einer erneuten Krankenhausbehandlung. Folgerichtig rangieren integrierte, multidisziplinäre Versorgungsmodelle wie das HerzNetzKöln² auch in den 2016 aktualisierten Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) sowie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) auf dem höchsten Empfehlungslevel (IA).